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Nachhaltige Forstwirtschaft

Fokus

Die regionale Arbeitsgruppe zur nachhaltigen Forstwirtschaft wurde 2022 gegründet. Ziel ist, die politischen Rahmenbedingungen für eine naturnahe Waldbewirtschaftung zu schaffen.

Zunächst wurden Entwicklungsbedarfe in den Projektländern analysiert und darauf aufbauend sieben prioritäre Politikfelder identifiziert, die für alle Westbalkanländer von Bedeutung sind. In einem weiteren Schritt soll für mindestens zwei dieser Felder ein Umsetzungsplan erarbeitet werden. Im Vordergrund steht dabei, dass forsttechnische Leitlinien und rechtliche Regelungen so gestaltet werden, dass sie mit den Anforderungen der EU vereinbar sind. Hierzu wird der Landesbetrieb HessenForst seine Erfahrungen teilen. Darüber hinaus soll das bereits etablierte Netzwerk zum Erfahrungsaustausch weiter gestärkt werden.

Aktivitäten

Die Arbeitsgruppe trifft sich bis zu dreimal jährlich in Präsenz in der Projektregion. In ihren Sitzungen tauschen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe über die jeweiligen Fortschritte und Erfahrungen aus. 

Im Juni 2023 fand eine erste Reise nach Deutschland statt. Diese bot u.a. Einblicke in das Forstliche Ausbildungszentrum und die Jugendbildungsstätte in Weilburg, den Forstbezirk Hanau-Wolfgang, der sich mit Reproduktionsmaterial, Ökotourismus und Naturerziehung befasst, eine Feldpräsentation über die Forstwirtschaft im Klimawandel im Forstbezirk Weilmünster und einen Besuch des den Nationalpark „Kellerwald/Edersee“ mit Buchenwäldern, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Landesbetrieb HessenForst demonstrierte eindrucksvoll, wie Waldbewirtschaftungsplanung mit Hilfe von Bewirtschaftungsrichtlinien umgesetzt werden kann.

Derzeit werden zwei Themen identifiziert für die anschließend Umsetzungspläne erarbeitet werden sollen. Parallel werden die Entwicklungsbedarfe der Republik Moldau analysiert und mit den bereits bestimmten Prioritäten der Westbalkanstaaten abgeglichen.

Ergebnisse

Basierend auf den Bedarfsanalysen wurden auf fachlicher Ebene individuelle Empfehlungen je Land erarbeitet, wie die Forstwirtschaft verbessert werden kann. In diesem Rahmen wurde u.a. die hessische „Waldbaufibel“ als Beispiel vorgestellt und deren Umsetzung auf einer Fachinformationsfahrt vorgeführt. 

Diese Politikfelder wurden priorisiert:

  1. Verankerung der Biodiversität in das rechtliche Regelwerk und die forstliche Praxis, so dass die Waldbiodiversität langfristig analysiert und ein Monitoring durchgeführt werden kann
  2. Einrichtung eines Waldinformationssystems und Schaffung einer Walddatenbank
  3. Entwicklung und Anwendung von Richtlinien zur nachhaltigen Forstwirtschaft und zur Umsetzung eines naturnahen Waldbaus
  4. Entwicklung eines nachhaltigen Ansatzes für lebenslanges Lernen in der Forstpraxis
  5. Privater Waldbesitz: Unterstützung bei der Bildung von Waldeigentümergemeinschaften, um zukünftige Herausforderungen in der Waldbewirtschaftung zu bestehen
  6. Etablierung eines Rahmenwerks zur Wiederherstellung von Wäldern mit dem Ziel, Bodendegradierungsneutralität zu erreichen
  7. Forstpolitikreform in Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels

Weitere Informationen

Weitere Informationen und Präsentationen der Arbeitsgruppentreffen finden Sie hier.